Urbanität & Vielfalt

Biodiversität durch bürgerschaftliches Engagement –
seltene heimische Wildpflanzen im Garten und auf dem Balkon

6 Jahre lang setzte sich das innovative Artenschutz- und Umweltbildungs-Projekt Urbanität & Vielfalt durch den Erhalt gefährdeter Trockenrasenarten für mehr Biodiversität in Stadt und Umland ein. Von 2016 – 2022 wurde das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz gefördert. Hauptziel des Projektes war es, seltene oder bedrohte regionale Wildpflanzen mit Hilfe von Bürger*innen in ihrem Bestand zu stärken. An vier verschiedenen Standorten wurden dafür ausgewählte Arten kultiviert und an Bürger*innen ausgegeben sowie auf geeigneten Flächen in und um die Städte herum angesiedelt. Durch umfangreiche Aktivitäten in der Umweltbildung entstand eine Fülle an Projektmaterial, eine reduzierte Auswahl wird langfristig auf dieser Webseite zum Download zur Verfügung stehen bleiben (s. Mediathek). Hervorheben möchten wir insbesondere das Praxishandbuch „Heute wird gepflanzt!“, welches die Kernaktivitäten und wichtigsten Erkenntnisse des Verbundprojektes zusammenfasst.

Die Projektstandorte

Vier Standorte für ein gemeinsames Ziel:

Der Botanische Garten der Universität Potsdam, das Späth-Arboretum der Humboldt-Universität zu Berlin, der Botanische Garten der Philipps-Universität Marburg und die Gärtnerei des Umweltzentrums Dresden stellten Bürger*innen Jungpflanzen und Saatgut zur Verfügung, um diese im eigenen Garten oder auf dem Balkon zu kultivieren. Urbanität & Vielfalt hatte in jeder Stadt seine regionalen Besonderheiten.

Berlin/Potsdam

In Berlin und Potsdam erhielten Pflanzenpat*innen mindestens drei von 34 Projektarten und konnten diese eigenständig vermehren. War kein Garten oder Balkon vorhanden, bestand auch die Möglichkeit eines der 900 Kleinbeete auf der Archefläche im Kienbergpark in Berlin zu bepflanzen und zu pflegen. Ein Schaubeet mit ausführlicher Infotafel stellte dort alle Arten vor und über die Jahre entwickelte sich eine erstaunliche Blütenpracht. Dieses Angebot der Pflanzenpatenschaft wurde gern angenommen, rund 1.300 Menschen engagierten sich im Laufe der Jahre als Pat*innen. Zusätzlich bot das Projekt zahlreiche Workshops und Exkursionen an und arbeitete eng mit Kleingartenvereinen und Schulen zusammen.


In 2019 gründete sich in Berlin der Arbeitskreis U&V, welcher wichtige Projekttätigkeiten über das Förderende hinaus ehrenamtlich fortführen wird und unter uundv2017@gmail.com kontaktiert werden kann. Ausführliche Informationen befinden sich ebenfalls auf dieser Webseite (s. Unterseite „Arbeitskreis“).

Dresden

Am Standort Dresden wurden jeweils im Frühjahr Pflanzen an Bürger*innen ausgegeben, von denen ein Teil für die Ausbringung an Naturstandorten im Herbst zurückgegeben wurde. Von den in den Gärten und auf den Balkonen verbleibenden Pflanzen wurde Saatgut eingereicht. Abseits dieser Kernaufgabe wurden zahlreiche Workshops, Vorträge und Exkursionen durchgeführt.
Am Projekt waren insgesamt circa 600 Einzelpersonen, Gruppen oder Vereine beteiligt, an die 17.500 Pflanzen ausgegeben wurden. Durch das Engagement und die Pflege der Pflanzenpat*innen konnten 6.900 Pflanzen in Schauflächen im ganzen Stadtgebiet und 8.500 Pflanzen zum Bestandsschutz in ihrem natürlichen Lebensraum ausgebracht werden. Auch Kooperationspartner*innen wie die WiD Wohnen in Dresden GmbH, die Stadtentwässerung Dresden, das Deutsche Hygiene-Museum Dresden, die Ostrale Dresden und die Städtischen Bibliotheken Dresden trugen ihr Scherflein zum Gelingen von Urbanität & Vielfalt bei.

Inzwischen hat sich aus einer Vielzahl der Pflanzenpat*innen eine Gruppe gebildet, welche „Urbanität & Vielfalt“ im kleineren Rahmen ehrenamtlich fortführen wird. So wurde z.B. eine Saatgut-Bibliothek aufgebaut, die von Interessierten genutzt werden kann. Kontakt kann über IGWildpflanzen@t-online.de aufgenommen werden.

Marburg

Der U&V-Standort Marburg kümmerte sich um 50 gefährdete regionale Pflanzenarten, welche ebenfalls als Jungpflanzen und Saatgut an Interessierte ausgegeben wurden. Die ausgewählten Arten kommen besonders auf Borstgrasrasen vor. Das Borstgras ist ein typischer Vertreter und auch der Namesgeber dieser Pflanzengesellschaft. Archeflächen aller kultivierten Arten finden sich sowohl im Neuen als auch im Alten Botanischen Garten in Marburg. Hier können alle Arten mitten in der Stadt in Hochbeeten betrachtet werden.
Daneben wurden während der Projektlaufzeit auch weitere neue Habitate in der Stadt und im Umkreis für diese schönen Wildpflanzen erschlossen.

Über eine Kooperation mit der Stadt Marburg sollen Jungpflanzen und Saatgut auch noch nach Projektende produziert und erworben werden können, bei Interesse bitte hier melden: kleer@staff.uni-marburg.de

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